Langfristige Hilfe

Bei Suizidgedanken und psychischen Krisen

Die nachstehenden Hilfsangebote bieten in der Regel längerfristige Behandlungen und Begleitung bei psychischen Erkrankungen und suizidalem Erleben und Verhalten. Es sind die richtigen Anlaufstellen, wenn Sie die Dinge grundlegend angehen und eine längerfristige Veränderung herbeiführen möchten und weniger für den akuten Notfall. Meist sind Termine zur Behandlung mit etwas Wartezeit verbunden.

Psychosomatische Kliniken sind auf eine längerfristige Behandlung ausgelegt als psychiatrische Kliniken. Sie haben oft stationäre und tagesklinische Angebote. Bei letzterem sind Sie tagsüber in der Klinik, verlassen diese aber am Abend und übernachten zu Hause. Psychosomatische Kliniken bieten i.d.R. ein umfassendes Therapieangebot. Der Weg zur Behandlung in der psychosomatischen Klinik führt im ersten Schritt über eine Einweisung durch den Haus- oder Facharzt (z.B. Facharzt für Psychiatrie). Gemeinsam besprechen Sie die notwendigen Schritte.

Für einen Behandlungsplatz zur längerfristigen Behandlung bei niedergelassenen Psychotherapeut:innen müssen Sie ggf. etwas Wartezeit einplanen. Rufen Sie bei den niedergelassenen Psychotherapeuten in Ihrer Umgebung an, erläutern Sie Ihr Anliegen und lassen Sie sich ggf. auf die Warteliste setzen. Das ist mit etwas Aufwand verbunden, aber verlieren Sie nicht den Mut, es lohnt sich. Die Wirksamkeit von Therapien ist wissenschaftlich gut belegt. Bei Ihrer Krankenkasse können Sie eine Übersicht der Psychotherapeuten erfragen oder Sie schauen hier: Kassenärztliche Bundesvereinigung – Arztsuche in Deutschland (kbv.de).
Weiterführende Informationen zu den Wegen zur Psychotherapie finden Sie hier: Wege zur Psychotherapie – Ein Ratgeber für Hilfesuchende (wege-zur-psychotherapie.org).

Anders als Psychotherapeut:innen verschreiben Fachärzt:innen für Psychiatrie und Psychotherapie auch Medikamente. Termine bei diesen Fachärzt:innen (früher auch unter der Bezeichnung Fachärzt:innen für Neurologie) bekommen Sie mit einer Überweisung von Ihrem/Ihrer Hausärzt:in. Diese Fachärzt:innen haben ambulante Praxen wie andere auch (z.B. Zahnärzt:innen, Hautärzt:innen). Auch sie finden Sie über eine Suche bei der kassenärztlichen Vereinigung Ihres Bundeslandes bzw. hier: Kassenärztliche Bundesvereinigung – Arztsuche in Deutschland (kbv.de). Häufig sind Termine bei Fachärzt:innen für Psychiatrie und Psychotherapie stark nachgefragt, d.h. es kann auch hier zu etwas Wartezeit kommen.

Eine weitere Anlaufstelle in Krisensituationen sind Psychosoziale Kontakt-/Beratungsstellen. Hierhin können Sie sich in Krisensituation wenden und bekommen meist mit überschaubarer Wartezeit einen Termin. Psychosoziale Kontakt-/Beratungsstellen gibt es in jeder Region entweder zu speziellen Themen (z.B. Sucht) oder ohne spezielle Ausrichtung (z.B. Lebenshilfe, Krisenintervention). Um die richtige Anlaufstelle in Ihrer Region für Sie zu finden, gibt es verschiedene “Suchmaschinen”, die dabei unterstützen z.B. Beratung in Ihrer Nähe – Beratungsführer online – DAJEB oder hier Beratungsstellen und Krisendienste (deutsche-depressionshilfe.de). Gemeinsam mit den Ansprechpartnern der Psychosozialen Kontakt-/Beratungsstelle vor Ort überlegen Sie, ob Sie dort längerfristige Hilfe bekommen können.

In der Regel können Sie mit relativ wenig Wartezeit Anschluss an Selbsthilfegruppen finden. In Selbsthilfegruppen sind Menschen organisiert, die Erfahrung mit psychischen Krisen und Erkrankung haben. Sie treffen sich regelmäßig, tauschen sich aus und unterstützen sich. Hier finden Sie auch längerfristige Unterstützung. Es gibt zwar gut organisierte Selbsthilfe für Menschen, die einen Angehörigen durch Suizid verloren haben, aber wenig Selbsthilfe speziell für Menschen, die eigene Erfahrung mit Suizidgedanken und Suizidversuchen haben. Allerdings treten Suizidgedanken häufig auch zusammen mit anderen Phänomenen auf, z.B. Sucht oder Depression. Insbesondere für Sucht und Depression gibt es sehr viele Selbsthilfeangebote. Hier finden Sie eine Seite, die bei der Suche von Selbsthilfegruppen unterstützt Informationsstelle zu Selbsthilfegruppen (nakos.de).
Es gibt außerdem ein moderiertes Onlineforum zu Depression Online diskutieren – Gemeinsam die Depression bewältigen. (diskussionsforum-depression.de).

Bei den Rehabilitationsmaßnahmen ist es ähnlich wie bei den psychosomatischen Kliniken, die Einweisung bzw. Antragstellung für eine Maßnahme erfolgt meist mit Ihrem Haus- oder Facharzt oder auch einem Berater der Psychosozialen Kontakt-/Beratungsstellen. Es gibt eine sehr breite Palette an Rehabilitationsmaßnahmen, ambulante und stationäre Angebote. Sie sind weitestgehend auf eine längerfristige Behandlung ausgelegt, mit einem breiten Therapieangebot. Welches am besten zu Ihnen passt, überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Haus-/Facharzt oder Berater:in.

Hilfe annehmen leichter gemacht

Kann mir überhaupt jemand helfen? Wie denken andere darüber? Muss ich mich dafür schämen? Diese und andere Fragen besprechen wir im Video.

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